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Das Seeufer inspiriert



Es war im Vorfeld der Expo 01, realisiert als Expo 02. Mit einem Wettbewerb wurden Lösungen für Hotels gesucht, welche den Grossanlässen folgen können und nach dem Anlass den Austragungsort nicht belasten. Das Team Pergola um die Planer Rosemarie Müller-Hotz und Peter Pfister aus Cham, war bei den Gewinnern.

Das Konzept: lichte Holzroste auf Pfählen überspannen den gewachsenen Boden und die Wasseroberflächen auf zwei Ebenen. Die Wohnmodule stehen locker verteilt auf diesen Rosten, ein Glas gedeckter weiterer Rost bildet ein lichtdurchlässiges Dach. Es deckt Wohnmodule und Wege im Hotel. Pflanzen durchwachsen die Roste vom Boden bis zum Dach und sorgen auch an heissen Tagen für ein kühles Klima. Lauschige grüne Ecken und Gassen bilden eine reizvolle Landschaft mit vielen überraschenden Ausblicken.
Die Trennung von Tragstruktur und Nutzungs-Containern verhilft dem Erscheinungsbild zu einer Leichtigkeit und manifestiert den provisorischen Charakter der Anlage. Der Luftraum über und zwischen den einzelnen Containern ist besonders attraktiv, so kann der umfassende Grüngürtel (Baumbestand) durch die Konstruktion hindurch wahrgenommen werden. Es wird kein Gebäude in einem uns vertrautem Sinn, sondern ein Bau für einen besonderen Anlass, für eine spezielle Atmosphäre, in einer einmaligen Umgebung.

Das Pergola Team versuchte, den Prototyp für zwei Jahre im Hirsgarten zu installieren. Die Idee sollte getestet und weiter entwickelt werden. Das Hotel wäre von der Hotelfachschule Luzern betrieben worden, und anschliessend an der Expo in der Dreiseenlandschft zum Einsatz gekommen.
Doch soweit kam es nicht: An der Gemeindeversammlung vom 15. Dezember 1997 lehnte der Souverän das innovative Projekt ab.
Das interessante Pergola Konzept konnte an der Expo 2000 in Hannover realisiert werden.

Die Stimmberechtigten von Cham erkannten bereits vor 10 Jahren, dass der Hirsgarten etwas ganz Besonderes ist und sie entschieden, dass die Stimmung am Ufer nicht verändert wurde.
Selbst nicht für die Dauer von zwei Jahren, für ein zweigeschossiges, landschaftschonendes, innovatives Versuchsprojekt, sollte ein Eingriff geduldet werden.

Ich bin überzeugt, dass die Bevölkerung von Cham heute noch genauso denkt und ihr Seeufer mit seiner einmaligen Erholungsqualität bewahren will.

Ruedi Zai
Kernplaner von Cham 1992 bis 2005
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