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Budget Kürzung Denkmalpflege und Archäologie

Leserbrief 04.12.2014

Zur Budgetkürzung beim Amt für Denkmalpflege und Archäologie


Dass der Kanton Zug so attraktiv und Ziel für viele Zuzüger und Besucher ist, hängt damit zusammen, dass er so vielseitig ist. Zu diesem Reichtum tragen auch die vielen baulichen Zeugen aus der Vergangenheit bei. Ich spreche nun nicht von der Zuger Altstadt, den verschiedenen Sakralbauten, den Burgen und Schlösser, diese sind ja unbestritten als typische Denkmäler. Ich denke an die vielen Bauten, welche das Leben unserer Vorfahren dokumentieren und in Erinnerung rufen. Diese Zeugen erinnern mich daran, dass unsere aktuellen Werke bald nicht mehr so neu sind, auch Geschichte werden, die nächste Generation wird sich auch verwirklichen. Wir Bauleute und die Investoren haben ein klares Ziel, wir sehen die Resultate in unserer Umgebung. Die Kontinuität in der Siedlungsentwicklung, das Vorher und das Nachher, hat in diesen Prozessen oft keinen Raum.

Für den Bestand und die Entwicklung der Gesellschaft ist die Form und die Erscheinung der Siedlungen von entscheidender Bedeutung. Desshalb schuf und finanziert die Öffentlichkeit das Instrument der Denkmalpflege. Eine Institution die in grösseren Zeiträumen denkt und handelt. Sie kümmert sich um jene Qualitäten, welche wir im Arbeitseifer so schnell vergessen und verdrängen. Qualitäten, welche wir dann bei nächster Gelegenheit, nach einer gelungenen Sanierung oder Restauration bewundern, gern besuchen und uns damit brüsten.

Wir sägen am eigenen Ast, wenn wir dem Amt für Denkmalpflege und Archäologie das Geld kürzen. Wir benötigen genügend engagierte Hüter unseres Kulturgutes, kompetente Ansprechpartner und Bauberater für die Architekten und Gebäudebesitzer. Es kostet, die Untersuchungen und öffentlich gemachten Inventare. Es ist beschämend, wenn der nicht ganz arme Kanton Zug ausgerechnet in einer enormen Wachstumsphase sein Kulturgut zu vernachlässigen beginnt.

Ruedi Zai, Architekt

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