Stadtentwicklung
Jetzt ist er da, dieser massige, unförmige Brocken in der Herti und droht mit seinem Volumen das Stadtbild zu dominieren.
Doch es
gibt auch Lichtblicke für unser Städtchen: Was sich auf dem alten
Kantonspitalareal tut, lässt die Hoffnung nicht sterben, dass einige Qualitäten
unseres Ortes erhalten und gestärkt werden können. Was die Baudirektion in
Zusammenarbeit mit den Zuger Architekten Albi Nussbaumer und
Landschaftsarchitekten Erich Zwahlen für das Areal vorschlagen ist ein Konzept,
das überzeugt und ein grosses Potential für die Stadtentwicklung in sich birgt.
Der Vorschlag der Seeterrasse schenkt uns allen das, was wir gerne zuhause hätten, einen solchen Ort am See. Das Konzept schlägt ausgewogene Bauvolumen mit einer zweckmässigen Erschliessung vor, die sich für verschiedene Nutzungen ausgezeichnet eignen. Weitere Studien und Abklärungen werden Klarheit über die geeigneten Nutzungen für diesen Ort schaffen.
Die
Nutzungen auf dem Niveau der Seeterrasse an der einmaligen Lage sind für die
Öffentlichkeit vorgesehen. Hier ist der ideale Ort für das neue Kunsthaus. An
einem Ort an den man sehr gerne hingeht, mit einer attraktiven Vorzone für
Skulpturen. Das Kunsthaus braucht nur wenig Fenster zur Aussicht, viele
Ausstellungsräume und Lagerräume können im Sockel der vorgesehenen Wohnbauten
untergebracht werden. Raumreserven können vom Standort ungebundenem Gewerbe
zwischen genutzt werden.
Der grosse Vorteil für die Stadtentwicklung ist die Tatsache, dass Zug Süd einen attraktiven Zielort bekommt. Besucher von Nah und Fern, welche vom Kunsthaus angezogen werden, durchwandern oder durchfahren unsere Stadt, erleben viele attraktive Orte und beleben so unsere Neustadt und die Altstadt.
Der
alternative Standort für ein Kunsthaus auf dem Dreispitzplatz ist sehr klein
und zu nahe beim Bahnhof. Wir möchten die Gäste in der Stadt sehen, nicht nur
um den Bahnhof herum. Im Supermarkt ist die Milch schliesslich auch nicht bei
der Kasse. 1998/99
veranstaltete die Stadt Zug einen Projektwettbewerb für den Dreispitzplatz.
Es lohnt sich wiedermal die Beiträge anzuschauen. Dazumal wurde viel Wert auf den Freiraum an diesem Ort gelegt und die Parkplätze in den Untergrund verlegt. Ich glaube nicht, dass sich die räumlichen Qualitäten und Beurteilungen eines Stadtquartiers innert 10 Jahren derart ändern.
Freuen wir uns daran, dass die Stadtentwicklung im Süden Einiges verspricht.
Ruedi Zai
Architekt, Zug