Tangentiale Lunge
Wie lange haben wir nun
gebaut, Wohnung um Wohnung, Gebäude um Gebäude, in Baar, Zug, Unterägeri,
Oberägeri, Menzingen, Neuheim usw.? Wir haben Zonenpläne verabschiedet, haben ermöglicht, dass in
Inwil gebaut wird, dass Baar sich Richtung Zug entwickelt und Zug sich Baar
nähert.
Nun staunen einige, dass all die Menschen, welche in den neuen Gebäuden wohnen, sich auch bewegen wollen und dass zu den Neubauten auch entsprechende Infrastrukturen gehören.Die neue Tangente zwischen Zug und Baar ist eine sinnvolle Antwort und Folge der Entwicklung unseres Kantons in den letzten Jahren.
Die neue Tangente ergänzt das vorhandene Strassennetz sinnvoll und schafft neue Möglichkeiten von Verbindungen.Dass in Anbetracht der regen Bautätigkeit zwischen Zug und Baar, ausgerechnet diese zweispurige neue Strasse eine grüne Lunge gefährden soll, wie immer wieder zu hören ist, scheint mir einer seltsamen Logik zu folgen. Vielleicht folgt sie einer verallgemeinernden Betrachtung beim Neubau von Strassen.
Wenn wir davon ausgehen,
dass noch weiteren Menschen das Recht eingeräumt werden soll, in unserem Kanton
Wohnsitz zu nehmen, so finde ich die Bauten zwischen Zug und Baar sinnvoll angeordnet.
Die Wohnungen liegen nahe an den vorhandenen Infrastrukturen und erschliessenden
Achsen. Vor allem liegen diese Wohnungen auch sehr nahe und auf der ganzen
Länge an den sanften, begrünten Hängen und Ausläufern des Zugerberges. Diese Grünflächen
locken als Erholungsgebiete und versorgen das Baugebiet auf der gesamten Länge
mit frischer Luft, als eine tangentiale Lunge quasi.
Ruedi Zai, Architekt